Positive Sprache verändert die Kommunikation. Davon bin ich zutiefst überzeugt.
Deshalb gibt es seit mehr als einem Jahr jeden Dienstag in meiner Instagram Story einen Sprachimpuls für Dich.
Und die Wahrheit ist: Ich mache das nicht nur für dich, sondern auch für mich. Um mich immer wieder daran zu erinnern, welche Kraft unsere Sprache hat.
Schon kleine, bewusste Veränderungen in der Wortwahl haben eine erfrischende und wohltuende Wirkung. Auf mich selbst und auch auf andere. Sie sind der pure Ausdruck von Achtsamkeit und Wertschätzung.
Hier ein paar Alltags-Beispiele für dich.
Ich lade dich ein mit mir den Geschmackstest zu machen: Leg dir die Worte auf die Zunge und mach den Geschmackstest: Wie fühlt sich das Wort an? Wie schmeckt der Satz? Lass dir die Worte ganz genüsslich auf der Zunge zergehen, wie ein Stückchen Schokolade und beobachte, was du schmeckst.
Ein und verbindet und ein aber trennt.
Ich liebe das Wort „aber“, denn es hat so viel Kraft, vor allem im Storytelling.
Gleichzeitig solltest du „aber“ achtsam verwenden. Denn du streichst damit alles vor deinem „aber“.
Hier ein kleiner Test: Das Essen war lecker, aber der Fisch war trocken.
(Na? Was ist hängen geblieben?)
Wir sollten öfter mal aber-Fasten, das schlägt Theodor R. von Stockert in seinem Buch „Meine Sprache und ich“ vor. Was für eine großartige Idee.
Beobachte dich selbst: Wie oft antwortest du mit einem „Ja, aber …“? Vielleicht lässt sich daraus ein „Ja, und …“ machen? Die Zusammenarbeit mit den Kollegen wird es auf jeden Fall erleichtern. Spielen wir das Ganze doch mal durch und stellen wir dich in den Mittelpunkt. Wie wirkt folgende Situation auf dich:
Du bringst eine neue Idee ein. Dein Kollege darauf: „Ja, aber …“
Da stellen sich direkt die Nackenhaare auf und die meisten würden gerne mit den Augen rollen. Widerstand macht sich breit.
Jetzt mal anders. Wie wäre es damit:
Du bringst eine Idee ein und dein Kollege antwortet: „Ja und …“
Viel angenehmer. Auf Augenhöhe. Signalisiert: „Ich habe dich gehört UND ich habe noch eine Idee dazu.“
Genauso geht es deinem Gegenüber auch, wenn du „aber“ durch „und“ ersetzt. Versuch es mal, du wirst auf viel weniger Widerstand stoßen. Deine positive Sprache wird wie ein Echo zurückhallen. Sprachliches Karma quasi.
Denkst du gerade: Hmm, ABER wenn ich nicht zustimme, dann kann ich doch nicht UND sagen. Dann probiere „gleichzeitig“. Es ist nicht so hart wie das kleine Wörtchen aber.
Auf meinem Kühlschrank klebt schon seit Jahren ein rosarotes Post-it. Mittlerweile schon ausgebleicht von der Sonne :). In schwarzen Großbuchstaben steht dort: „Was ist Gutes daran?“
Genau das zeigt auch dieses Sprach-Beispiel. Bei achtsamer und positiver Sprache geht es vor allem um die Haltung dahinter.
Wir können entweder auf die Situation schauen und sagen: „Mist, gescheitert.“ Oder wir schauen stärkend darauf und sagen: „Da habe ich was gelernt.“
Damit erlauben wir uns Fehler, als Chancen zur persönlichen Entwicklung zu sehen. Eine wertvolle Erfahrung, aus der wir wachsen und uns entwickeln können.
Diese Haltung ermöglicht es uns, unser Selbstbewusstsein zu stärken. Diese Haltung ermutigt uns, weiterhin neue Herausforderungen anzunehmen und uns zu entfalten. Indem wir unsere Worte bewusst wählen und eine positive Sprache pflegen, setzen wir einen kraftvollen Schritt in Richtung persönlicher Weiterentwicklung.
In meinen Marketingworkshops sage ich immer: Es geht nicht um den Preis, vielmehr geht es um den Wert und Nutzen deines Angebots. Was dieses Sprach-Beispiel eindeutig zeigt.
Mit „Wert“ statt „Kosten“ verschieben wir die Perspektive: weg vom Geld, hin zum Nutzen.
Wenn wir von „Kosten“ sprechen, liegt der Fokus oft auf dem finanziellen Aspekt. Es dreht sich alles darum, wie viel Geld man ausgeben muss. Wenn wir stattdessen von „Wert“ sprechen, lenken wir die Aufmerksamkeit auf den Nutzen und die Bedeutung dessen, was wir erhalten.
Stell dir vor, du stehst in der Schmuckboutique und die Verkäuferin präsentiert dir die brandneuen funkelnden Creolen mit weißen Perlen in Roségold aus der Sommerkollektion.
Haha :o) – alle die mich kennen, haben schon vorher gewusst, dass ich wieder mit einem Ohrschmuck-Beispiel komme. Alle die mich noch nicht kennen: Ich liebe außergewöhnliche Ohrringe, deshalb rede ich auch ständig davon. Falls du einen Tipp hast, wo ich tolle Ohrringe bekomme – immer her damit. Danke!
Zurück zum Thema: Da stehst du und findest die Creolen einfach nur wunderschön, außerdem würden sie super zum neuen Kleid passen. Da sagt die Verkäuferin zu dir: „Die Creolen kostet dich 50 Euro.“
Das klingt nach dem reinen Geldbetrag, der ausgegeben wird. Es fühlt sich möglicherweise nach einem Verlust an, weil du Geld aus deinem Portemonnaie holen musst.
Jetzt stell dir vor, anstelle dessen sagt die Verkäuferin: „Die Creolen haben einen Wert von 50 Euro.“
Plötzlich ändert sich die Wahrnehmung – hinzu wertvoll. Du fragst dich, was du für diesen Betrag bekommen wirst. Welchen Nutzen oder welche Freude wird es dir bringen? Es geht nicht mehr nur um das Geld, sondern um das, was du dafür erhältst.
Es ist eine kleine, feine sprachliche Verschiebung, die eine große Wirkung haben kann.
Warum nicht Vorschlag? Ist doch ein gutes Wort – denkst du gerade?
Auch im Wort Vorschlag steckt das Wort SCHLAG und ein Schlag ist nichts Feines.
Leg dir die beiden Worte auf die Zunge und mach den Geschmackstest: Wie fühlt sich das Wort Vorschlag an und wie das Wort Idee?
Für mich sprudelt das Wort Idee wie eine Quelle der Inspiration.
Vorschlag hat eher einen bitteren Beigeschmack, schmeckt ein bisschen besserwisserisch.
Was meinst du?
Habe ich dich neugierig gemacht? Willst du mehr darüber erfahren?
In meinem Workshop klar & kraftvoll kommunizieren, tauchen wir ein in die Welt der bewussten Kommunikation. Da gibt es eine ganze Liste an Fliegenpilz-Wörter, die jede Unterhaltung vergiften und die du besser nicht aussprichst. Eine Methode, mit der du garantiert wertschätzend kommunizierst und gleichzeitig deine eigenen Bedürfnisse klar aussprichst. Und noch vieles mehr.
Schau gerne hier nach, wann der nächste Workshop stattfindet.
Wenn du in der Zwischenzeit mehr Sprachimpulse möchtest: Dann schau dienstags in meiner Instagram Story vorbei. Folge mir gleich jetzt auf Instagram, damit du nichts verpasst.
Für alle Bücherfreunde gibt es zum Abschluss noch drei Buchempfehlungen zum Thema:
Achtsam sprechen – achtsam zuhören. Die Kunst der bewussten Kommunikation von Thich Nhat Hanh
In der Sprache liegt die Kraft. Klar reden, besser leben von Mechthild R. von Scheurl-Defernsdorf
Meine Sprache und ich. Mit Sprachstruktur Persönlichkeit entwickeln von Theodor R. von Stockert
Worte wirken – positiv wie negativ. Deine Lena
© Helena Aberger 2024
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